Donnerstag, 14. Juni 2007

Rule of Thirds - Drittelteilung in der Bildbearbeitung

Für die Leute, die Photoshop CS1 oder CS2 nutzen möchte ich eine schöne Aktion empfehlen, mit der die nachträgliche Drittelteilung direkt in der Bildbearbeitung noch sehr leicht und exakt möglich ist.

Auf der englischen Webseite Panos FX (siehe Linkliste) findet man eine Aktion die sich „Rule of Thirds“ nennt. Natürlich, das ist wieder die Drittelteilung. Die kann man sich kostenlos herunterladen.

Die Datei ist Zip- gepackt. Nun entpackt man die Datei direkt in den Fotoshopordner unter „Photoshop CS – Vorgaben – Photoshop-Aktionen“. Es ist auch eine Acrobat-Reader-Datei dabei, die diese Aktion erklärt. Anschließend öffnet man sein Photoshop.

Nun öffnet man das Bild, welches mit dieser Aktion bearbeitet werden soll. Anschließend muß man die neue Aktion erst einmal in das Aktionenfenster laden. Unter „Fenster – Aktionen“ öffnet man das Aktionen-Fenster. Auf der rechten Seite im Kopf des Fensters sieht man ein kleines Dreieck. Klickt man darauf erscheint ein Kontextmenü. Hier klickt man auf „Aktionen laden“. Nun öffnet sich ein neues Fenster und dort sieht man alle Aktionen, die zur Verfügung stehen. Hier ist nun auch die neue Aktion zu finden, die sich „Rules of thirds Cropping“ nennt. Man klickt diese an und anschließend klickt man auf „Laden“. Nun steht die Aktion im Aktionsfenster zur Verfügung.

Am kleinen Dreieck öffnet man den Aktionenordner und klickt anschließend auf die Datei „CROP“. Nun ist sie aktiv und man startet die Aktion indem man auf das Startdreieck klickt (siehe Pfeil).

Nun läuft ein Arbeitsablauf ab, wobei ein neunteiliges Raster über dem Bild erzeugt wird. Wenn das Raster angelegt ist, stoppt die Aktion und man wird aufgefordert nun das Raster so zu skalieren, dass es passend über dem Bild steht. Man kann das Raster nun drehen, verkleinern oder vergrößern, ebenso wie es für das Bild gebraucht wird. Hat man es passend über das Bild gezogen, macht man einen Doppelklick in das Bild und nun wird es exakt beschnitten.

Nun wird die Aktion beendet und man hat sein Bild exakt in der Drittelteilung zurechtgeschnitten.

Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich Photoshop-Aktionen genauer erklären. Damit ist eine ganze Menge an schönen Sachen zu machen. Interessant ist es bestimmt für viele, wenn sie wissen, wie man mit einer Aktion im Photoshop Stapelverarbeitungen machen kann.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Aufnahmehöhe und Platzierung im Bild

Wie wichtig die richtige Aufnahmehöhe ist, sollen ein paar Beispiele demonstrieren.

Im ersten Bild ist die Kamera zu tief eingestellt. Das Bild ist nach oben fotografiert worden. Man schaut fast unter die Krone. Die Krone kann so auch nicht ihre Form zeigen. Irritierend wirkt auch die Schale, da man nichts von der Erdoberfläche sieht.

Das zweite Bild ist von oben fotografiert. Auch hier ergibt sich ein eigentümlicher Anblick. Das Auge meldet, irgend etwas stimmt nicht. Nun schaut man auf die Krone des Baumes, wobei man wiederum nicht die Form der Krone sieht. Außerdem sieht man die gesamte Erdoberfläche, was irritierend wirkt.

Im dritten Bild ist der Baum falsch platziert. Dieses Bild ist eine Katastrophe und schmerzt schon fast in den Augen. Der Baum scheint aus dem Bild zu laufen. Die Fließrichtung der Krone ist nicht beachtet worden. Das Auge findet keinen Ruhepol.

Hier ist der Baum richtig platziert worden. Für eine Querformataufnahme wäre es jetzt noch schöner, wenn die Fließlinie auf einen Beisteller treffen würde.

Auch in der Hochformataufnahme steht der Baum nun richtig. Man kann noch überdenken, ob man den Baum größer darstellen könnte. Das ist eine persönliche Geschmacksfrage. Wichtig ist nur, dass auf der Seite der Fließrichtung mehr Bildfläche zu sehen ist.

Das Fotostudio

Zunächst spreche ich noch einmal kurz den geeigneten Aufbau eines Freiluftstudios an. Das Thema ist schon mehrmals in den verschiedenen Foren besprochen worden und einige Bonsaifreunde haben ihren Aufbau auch schon gezeigt

Als Hintergrund zum Fotografieren hat sich schwarzer Samt bestens bewährt. Der tiefschwarze Hintergrund bringt die Farben zum Leuchten und ein Bonsai davor bekommt viel Tiefe und sieht schön kompakt aus. Alle Details eines Baumes lassen sich besser beurteilen, als z.B. vor einem rein weißen Hintergrund.
Das Wetter spielt beim Fotografieren auch eine große Rolle, Sonnenschein läßt die Nadeln und Blätter schön Leuchten. Hat man einen komplett bewölkten Himmel, ist das Licht sehr diffus. Hierbei hat man keine Schatten im Baum und man kann die kleinsten Details erkennen.
Je nachdem, aus welchem Winkel das Sonnenlicht auf den Baum fällt, kann man mit einem Reflektor das Licht auch auf andere Bereiche des Baumes lenken. So bekommt man eine bessere Ausleuchtung des ganzen Baumes hin. Einen Reflektor kann man sich mit einfachen Mitteln selbst herstellen, indem man einen Karton mit Alufolie umwickelt.
Da bei mir das Sonnenlicht fast immer von vorne auf den Baum fällt, arbeite ich nur selten mit Reflektoren.

Sehr wichtig beim Fotografieren eines Bonsai ist es das der Blickwinkel stimmt. Einen Baum kann man am besten beurteilen, wenn man hineinschaut. Deshalb sollte die Kamera exakt auf diesen Blickwinkel ausgerichtet sein. Hier kann man die Drittelteilung zu Hilfe nehmen. In den meisten Fällen ist der richtige Blickwinkel im ersten Drittel der Höhe des Baumes zu finden. Man blickt so meistens auf die Höhe, wo der Stamm endet und die Baumkrone anfängt. 2/3 des Bildes sollten Höhe zeigen, dann ist der Eindruck des Bildes natürlich.
Völlig ohne Aussage sind Bilder, die von oben herab auf die Krone fotografiert wurden. Unterhalb der Schale nach oben zu fotografieren bringt ebenfalls nichts.
Sehr wichtig bei der Stillfotografie (was Bonsaiaufnahmen ja sind) ist es ein Stativ zu verwenden. Damit kann man seine Kamera exakt auf das Aufnahmeobjekt ausrichten. Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass die Bilder nicht verwackeln. Kann man keinen Drahtauslöser an seine Kamera anschließen, macht man seine Bilder mit dem Selbstauslöser. So bekommt man gestochen scharfe Fotos hin.

Die Drittelteilung

Da haben viele Leute sich einen teuren Fotoapparat gekauft und dann knipsen sie los. Man schaut durch den Sucher oder auf´s Display, man sieht was fotografiert werden soll und dann macht man sein Bild. Tja, die Ergebnisse lassen dann sehr häufig zu wünschen übrig. Weil, einfach drauf losknipsen, das sollte man nicht machen. Man sollte sich da eher Gedanken über einen guten Bildaufbau machen. Fotografiere ich eine Person, ist es wichtig, die Blickrichtung derselben zu beachten. Diese sollte immer ins Bild hinein schauen, niemals hinaus.

Auch Bonsai haben eine „Blickrichtung“. Hier ist es dann die Linienführung des Baumes.


Verlängert man diese Linie bis zu dem Punkt wo sie auf den Boden trifft, habe ich exakt den Punkt, wo auf Ausstellungen die Beistellpflanze platziert werden sollte. Mich wundert es immer wieder, dass man gerade auf Ausstellungen bei dieser wichtigen Regel die schlimmsten Sachen sieht. Da stehen Bäume so, dass die Fließrichtung im nächsten Baum endet oder gleich gar nicht mehr auf dem Tisch.

Um nun zumindest beim Fotografieren nicht solche Fehler zu machen, gibt es die Drittelteilung.

Nein, das hat nicht direkt mit dem Goldenen Schnitt zu tun. Dafür aber viel mit Baum- sowie Bildgestaltung. Der Goldene Schnitt wird zumeist sehr exakt bestimmt. Nach ihm kann man die Verhältnisse eines Baumes sehr stimmig gestalten. Den Goldenen Schnitt kann man überall da einsetzen, wo man Proportionen in die richtigen Maße bringen will. Also auch beim Fotografieren. Beim Bonsaigestalten, wie auch beim Fotografieren wollen wir es uns aber einfacher machen. Hierfür gibt es die Drittelteilung.

Sehr viel digitale Kameras haben die Drittelteilung bereits eingebaut. Gemeint ist hier das Gitter, welches man auf dem Display sichtbar machen kann. Damit kann ich, sehr einfach, immer proportional stimmige Aufnahmen machen.

Für die Drittelteilung wird das Bild in neun gleich große Felder aufgeteilt. Platziert man den zu fotografierenden Baum auf eine Drittellinie, sodass diese ins Bild läuft, habe ich ein spannendes Foto gemacht. Ein Bild im Querformat bietet dann viel Platz, um den Baum richtig zu platzieren. Da wo die Linie auf den Boden trifft, könnte man nun noch eine Beistellpflanze hinstellen. So ist dann auch erklärt, wohin der Baum schaut. Nichts anderes machen die Japaner, wenn sie ihre Tokonomas aufbauen.

Fotografieren wir einen Baum im Hochformat, haben wir nicht so viel Platz, um die Linie bis zum Boden verfolgen zu können. Hier sollte aber auch der Fließrichtung mehr Platz einräumen.

Haben wir einen Baum „der geradeaus schaut“, also keine eindeutige Fließrichtung hat, wie z.B. eine Besenform, dann sollten wir diesen auch nicht exakt in der Bildmitte platzieren. Ihn rücken wir ein kleines Stück aus der Mitte heraus. Eigentlich genauso wie wir ihn in einer Schale platzieren würden.